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Frank Mosher: der 'Burger-Meister'

www.mcdonalds-regensburg.de Frank Mosher Regensburg

Interview

Das Interview führte: Thomas

Wer sind Sie und was machen Sie?

Ich heiße Frank Mosher und bin McDonald's-Lizenznehmer. Hier in Regensburg, Obertraubling, Regenstauf, Pentling, Kelheim, Abensberg, Mainburg und Parsberg. Also 14 McDonald's.

Wie funktioniert es, daß man eine Lizenz bekommt in einer Stadt? Ist das exklusiv?

Nein nein, es gibt keine Versprechen, es gibt keine Gebiete. Wenn jemand seinen Job richtig macht, und die Gäste gut bedient, und die Umsätze steigen, und McDonalds ist happy, und der Lizenznehmer ist happy, das sind die Voraussetzungen.

Wie hat Ihre McDonalds-Laufbahn angefangen? Sie waren als Kind noch in den USA?

Ja, ich bin in den USA geboren und ging dort in die Schule. Ich war circa 10 Jahre alt, habe in der Schule etwas über Aktien und Dividenden gelernt, und daß man Teilhaber eines Unternehmens sein kann, mit einem ganz kleinen Anteil. Dann ist man Aktionär. Ich bin nach der Schule nach Hause gekommen und mein Vater hat mich gefragt "was hast du heute in der Schule gelernt?". Und dann habe ich ihm das erzählt, und er sagt das ist interessant. Und willst du Aktionär werden, hat er mich gefragt. Ja, habe ich gesagt, das wäre nicht schlecht. Dann hat mein Vater gefragt, bei welcher Firma ich Aktionär werden möchte. Und ich antwortete "ich weiß nicht". Und er: "Was magst Du?". Und ich so, pfffhhh, was mag ich hmmm ... Er so: "magst du Kaugummi?" Und ich meinte, ja, ich mag Kaugummi sehr! Daraufhin erzählt er mir: "es gibt eine Firma, die heißt Wrigleys. Wieviel Geld hast Du?". Und ich hatte 80 Dollar. Geld von Geburtstagen, Oma und so. Mein Vater meinte "dafür kannst du zwei Aktien kaufen, ich richte das Depot für dich ein, zahle die Gebühren, und dann bist Du Aktionär von Wrigleys und hast zwei Aktien." Und ich sagte "Super". Und er hat das gemacht. Ich habe also mit achzig Dollar angefangen, habe die Dividenden reinvestiert, und die Aktie ist dann gewachsen, die Firma ist gewachsen, hat bessere Erträge gemacht. Dann gab es Stock-Splits, also 2-for-1... Und ich habe diese Aktie 53 Jahre lang behalten. Als ich 63 Jahre alt war, hat Warren Buffet, dieser Guru, dieses "Orakel von Omaha, Nebraska", mit seiner Berkshire Hathaway Wrigleys und die ganze "Mars-Familie" - die machen Schokoriegel und so - gekauft. Das Board sagte ok, der Preis ist 30 oder 35 Prozent mehr als der damalige Aktienkurs war. Und diese 80 Dollar sind in diesen 53 Jahren 86.000 Dollar geworden. Und ich habe keinen einzigen Finger gerührt. Ich habe gar nichts gemacht. Am Anfang hatte mein Vater seine Hand drauf, das war gut, da konnte ich nichts verkaufen. Aber dann habe ich das selbst kapiert, weil ich gesehen habe wie das gewachsen ist. Und ich habe das Gleiche gemacht mit McDonalds Aktien. Ich habe ein Depot mit vielen vielen Titeln. Ich habe auch investiert in Tech, ich habe Facebook, ich habe Amazon, ich habe Netflix. Ich habe Alphabet - das ist Google. Ich habe viel High-Tech, ich habe neben McDonalds noch andere Restaurant-Aktien, ich habe Defense, also Verteidigungsaktien. Und ich habe auch Luxusartikel-Hersteller, z.B. Louis Vuitton. Die Dividenden werden automatisch reinvestiert bei meinem Account bei Charles Schwab. Und ich habe auch investiert in Immobilien. Ich habe sehr selten zur Miete gelebt, fast immer ein Haus gekauft. Und diese Häuser sind immer im Wert gestiegen.
Und ich kann nur sagen, der einzige Weg wie man vermögend werden kann, bedeutet daß man viele Mitarbeiter haben muß. Und die Mitarbeiter in Europa haben alle den gleichen Namen. Und in den USA haben die Mitarbeiter auch den gleichen Namen, alle! Und in Rußland. Oder in Japan. Und was glauben Sie, Herr Müller, wie heißen die Mitarbeiter in Europa?

Ich habe keine Ahnung!

Hmmm. Und in den USA?

Immer noch keine Ahnung!

In Europa heißen die Mitarbeiter "Euro"! Die haben alle den gleichen Namen. Und in den USA heißen die "Dollar". In Rußland "Rubel". Und in Japan heißen die "Yen". Was ich damit meine: Man muß Kapital bilden, und dieses Kapital muß für einen arbeiten. Zum Beispiel McDonalds! Ich habe McDonalds-Aktien, und die arbeiten für mich - auch wenn ich schlafe. Weil irgendwo anders in der Welt werden gerade Hamburger gegessen! Dieses Geld "arbeitet". Es kommen Dividenden, die Dividenden werden neu investiert. Wenn die Firma gut funktioniert werden die Aktien zudem im Wert steigen. Sehr selten gibt es Menschen die so talentiert sind daß sie von ihrem Schaffen sehr viel Vermögen aufbauen können. Zum Beispiel Mark Zuckerberg, oder Bill Gates. Es gibt solche Leute, aber die meisten sind wie Warren Buffet: Warren Buffet hat - mit seiner Holding-Company Berkshire Hathaway und seinen Partnern - Aktien gekauft und behalten. So muß man das machen. Man darf nicht den Fehler machen und sagen, ui, jetzt habe ich 50.000 Euro und werde jetzt einen gebrauchten Porsche kaufen. Das ist wahrscheinlich das Schlimmste. Und wenn man das macht, mit 25 oder 30 Jahren, dann wird man im Alter von 40 Jahren bestimmt keinen Ferrari fahren. Das ist was ich weitergeben möchte. Es ist möglich, egal wieviel Geld man verdient, wenn man ein bischen Disziplin hat, und ein bischen Geduld. Der André Kostolany, ein ungarischer Jude, der sehr viel Erfolg hatte an der Wallstreet, sagte immer: "Man muß nur geduldig sein. Man muß eine gute Firma kaufen, die Aktie in einem Depot lassen und nichts machen. Meine Empfehlung: nehmen Sie ein Valium. Nein, nehmen Sie drei Valium 20mg und schlafen sie zwanzig Jahre lang. Und nach diesen zwanzig Jahren werden sie aufwachen und feststellen, daß Sie vermögend sind."
Aber auch Mitarbeiter sind wichtig, also richtige Mitarbeiter. Und die haben nicht alle den gleichen Namen. Die sind sehr, sehr wichtig. Denn man kann nichts alleine machen, das wäre sehr schwierig. Daher habe ich Anfang der 90er Jahre mit einem Konzept anfangen müssen, daß ich z.T. große Häuser gebaut habe. Das erste Haus war mit 12 Wohnungen, mein Büro war unten, so etwa 160qm Büro. Und die Wohnungen oben waren alle für die Mitarbeiter. Ich habe Mitarbeiter aus dem Osten Europas hier hergebracht. Denn 1989 ist der eiserne Vorhang gefallen, da konnte man gute, talentierte, gebildete Leute hierher bringen. Und was noch wichtiger ist: die Immobiliensituation ist schwierig, es ist schwierig Wohnraum zu finden. Dieses erste Haus hat mich damals 3,3 Millionen Mark gekostet, das Grundstück und das Haus. Heute "lache" ich darüber, denn: Sowas kriege ich heute nicht mal für 3,3 Millionen Euro! Mit der Expansion von McDonalds Restaurants ist das dann so weitergegangen: in Parsberg haben wir ein Personalhaus, in Mainburg, in Abensberg, in Obertraubling, in Hartung. In Regensburg haben wir zwei große Häuser, dieses Haus hier - darin können 48 Mitarbeiter von mir darin wohnen - und im Stadtnorden wo 34 Menschen wohnen können. In 2021, wenn in Pentling eine Wohnanlage fertig ist, werde ich 3 oder 4 Wohnungen dort kaufen. Meine Mitarbeiter bezahlen 260 Euro im Monat inklusive Allem, auch Nebenkosten, Gas, Strom, alles. In WGs. Das hat meinem Geschäft geholfen, denn ich konnte 'Qualität, Service und Sauberkeit' gewährleisten. Sie sehen hier die ganzen Auszeichnungen, ich denke ich habe alles an Auszeichnungen gewonnen was bei McDonalds möglich ist. Das kann ich nur durch gute Mitarbeiter. Ich bewundere meine Mitarbeiter! Denn McDonalds ist keine Pommes Frites Bude. McDonalds ist ein sehr kompliziertes Restaurant. Heute ist es sehr IT-geprägt!
McDonalds Awards für Frank Mosher Regensburg Das letzte Personalhaus wurde in Regenstauf errichtet. Es ist ein Drei-Familienhaus und hat inklusive Grundstück um die 900.000 Euro gekostet. Ich wollte dabei der Bank eine Sicherheit geben, aber ich wollte kein Eigenkapital dafür binden, nach dem Prinzip, die geben mir 700.000 Euro Kredit und ich stecke 200.000 Euro eigenes Geld 'rein. Sondern ich habe der Bank etwas anderes vorgeschlagen: Ich kaufe für 200.000 Euro McDonalds-Aktien und das Depot wird an die Bank verpfändet. Und mein Finanzberater, Rudi Knobloch, hat das durchgekriegt, wir haben das 2011 gemacht mit einer 10-Jahres-Finanzierung. Unsere Idee war daß die Aktien eine bessere Rendite bringen als das Eigenkapital, welches ich in das Haus gesteckt hätte. Und wir haben jetzt bereits mehr Geld als wir am Ende der Laufzeit schuldig sind! Also haben unser Ziel schon zweieinhalb Jahre vor Ende erreicht (klopft auf Holz)! Der Kurswert der in 2011 angelegten 200.000 Euro sind jetzt 680.000 Euro. Unser Traum also war, daß wir die Restschuld über die Kurszuwächse der McDonalds-Aktie auf einmal nach den 10 Jahren bezahlen können. Dafür wären Kurszuwächse von durchschnittlich 12% im Jahr nötig gewesen. Und da liegt McDonalds weit drüber ... Ja, der Rudi ist genial, der ist sehr stark. Der ist mein Berater seit dem ersten Tag als ich McDonalds gemacht habe. Der hat bei der Hypovereinsbank gearbeitet, bevor er sich selbständig gemacht hat. Und ich sehe ihn jeden Tag. Er ist mein Berater, macht gute Sachen für mich, ist auch wie ein Psychologe für mich. Der Beste, den ich habe.

Wie haben sie beide sich kennengelernt?

Rudi: Der Herr Mosher war Vice President McDonalds Deutschland und hat dann eine Franchise-Lizenz bekommen. Er hat sich dann Regensburg ausgesucht, ist also nach Regensburg gekommen, hat zwei Restaurants übernommen - Maxstrasse und Vilsstrasse. Ich habe damals bei der Bayerischen Vereinsbank gearbeitet, der Hausbank von McDonalds. Deshalb wurde Herrn Mosher geraten diese Bank zu wählen, und in der Filiale Regensburg haben wir uns dann kennengelernt. Er ist zu uns gekommen und hat gesagt er bräuchte die Finanzierung für diese zwei Restaurant-Lizenzen. Wobei diese von der Münchener Bank-Zentrale bereits genehmigt waren - wir hier in Regensburg hatten ja keine Erfahrung mit diesen Modellen - und wir nur noch das Geschäft abwickeln müssen. Wir haben uns damals schon getroffen. Herr Mosher ist täglich in die Bank gekommen, und wir haben das alles besprochen - ich war damals Firmenkundenbetreuer. Das war 1987.

Ja, am 1. Mai 1987 habe ich mit den Regensburger Restaurants gestartet. Und dieses Finanzierungs-Modell wird fortgesetzt. Das ist unsere Idee für diese 3-4 Wohnungen in Pentling auch eine 100%-Finanzierung zu machen. Und als 20% Eigenkapital wieder Aktien einzusetzen. 200.000 Euro ist ein Batzen Geld, wirklich. Aber man hätte das auch mit 1.000 Euro machen können! Wenn aus 200.000 Euro innerhalb weniger Jahre 680.000 Euro werden können, dann funktioniert das mit kleineren Beträgen genauso. Ich bin 72 Jahre alt. Aber wenn jemand .... (gerade geht draußen vorm Bürofenster ein Mann vorbei: "Das ist Adil Tatli, das ist mein Hausverwalter, ein ganz guter Mann! Der passt auf alle Personalhäuser auf, er bringt die Mitarbeiter vom Büro zu den Wohnungen, weist die ein; nachdem die Silvia Barbisan, meine Direktorin und Prokuristin - auch verantwortlich für die Akquise von Personal aus dem Ausland - sie eingestellt hat") ... das werden wir dann weitermachen bis 2021. Das ist nur ein kleines Beispiel wie das Ganze gehen kann. Ich weiß nicht, ob das etwas mit Startups zu tun hat. Ich bin in diesem McDonalds-System aufgewachsen. Ich habe einige Ideen, meistens ist es das lokale Marketing, Social Media, Public Relations, und solche Sachen. (es geht gerade wieder jemand vorbei: "So, und das ist Ralf, auch ein ganz guter Mann, mein Hausmann - auch zu Hause. Der arbeitet mit Adil Tatli zusammen. Er vergibt Aufträge, Haus-Streichen, neuer Fußböden, Fenster ersetzen etc. Wir versuchen immer die Häuser in einem guten Zustand zu halten. Denn das ist auch Sicherheit, die wir gewährleisten können."). Zwei Häuser sind jetzt voll bezahlt. Wir investieren aber auch in die Geschäfte. Re-Investment im Geschäft, in der Gastronomie, ist total wichtig. McDonalds hat sich wieder komplett neu erfunden. In den bestehenden Restaurants habe ich 500.000 bis 1 Mio. Euro jeweils pro Restaurant neu investiert. Die sind komplett neu. Neues Bestellsystem - das sind diese Terminals. Diese Terminals, das ist die Zukunft. Nur ein kleines Beispiel: Ein Amerikaner, ein Türke, oder ein Holländer, hat null Probleme seine Bestellung aufzugeben, weil: bei diesen Terminals kann man die Sprache wählen. Meine Mitarbeiter haben kein Problem die zu verstehen. Und dieses System ist mit der Küche gekoppelt. Und das Essen wird in dem Moment gemacht, sobald die Bestellung eingeht. Früher haben wir immer vor-produziert. Und das war ... nicht perfekt. Das war unser Schwachpunkt. Und jetzt wird alles frisch gemacht, in dieser Minute der Bestellung. Und: durch dieses System können wir Tisch-Service anbieten! Das heißt die Gäste nehmen so einen Aufsteller, unsere Mitarbeiter geben die Nummer ein, dann haben wir Bluetooth, und Bluetooth sagt unseren Mitarbeitern wo die Leute sitzen.

Das heißt in diesen kleinen Aufstellern ist ein Bluetooth-Chip drin?

Ja! Ganz genial. Das heißt wir haben einen Service, wir haben keine Schlangen an der Theke - das ist alles altmodisch. Jetzt gibt es die Terminals. Wir helfen den Gästen auch beim Lernen. Es wird mehr und mehr und mehr. Die können mit Kreditkarte bezahlen, wir akzeptieren jede Art von Karte. Sie nehmen diese Aufsteller, setzen sich dahin wo sie sich hinsetzen wollen, spielen mit ihrem Handy oder unterhalten sich miteinander. Und das Essen kommt schnell an den Tisch. Das Restaurant ist ruhiger! Es wird weniger gesprochen. Die Gäste sind relaxter, es ist nicht mehr dieser Stress. Die können auch draussen sitzen! Diese Bluetooth-Rezeptoren stellen ja fest wo dieser Chip ist. Die Restaurants sind komplett neu renoviert, die ganzen McCafes sind wieder neu, mit italienischen Kaffeemaschinen und mit neuen Vitrinen für die Kuchen, schaut super aus. Und: das kommt bei den Gästen an. Unser Ziel ist, daß wir innerhalb 3 Jahren eine 30%-Steigerung der Umsätze erreichen. Im ersten Jahr ist es meistens etwas mehr ... 15-20%. Und das ist, was ich an McDonalds schätze: es ist eine Aktiengesellschaft und die Manager sind gezwungen ihren Job zu tun und Resultate zu bringen. Und dieses "Restaurant der Zukunft" kommt jetzt überall auf der ganzen Welt, auch in den USA! In Kelheim wird auch ein Restaurant renoviert. Und dort bekommen wir eine bio-klimatische Pergola. Das ist ein zusätzlicher Raum, aber kein Gebäudeteil. Hat Lamellen zum Auf- und Zumachen, zwei Glasfenster zum Aufmachen, das heißt, im Sommer kann man das dadurch alles öffnen. Im Winter natürlich nicht, da merkt man auch nix vom Wetter. Aber ansonsten kann man "draussen" sitzen und ist trotzdem vor Regen geschützt. Und wir kriegen 30 Sitzplätze mehr. Kelheim läuft schon gut, aber ich denke wenn es in ein 'Restaurant der Zukunft' umgewandelt ist, dann explodiert das. Ich rechne mit 15-20% Zuwachs im ersten Jahr. Wir haben jetzt 86 Sitzplätze, zur Mittagszeit ist es da zu voll, brechend voll. Wir haben dann mehr Kapazitäten, wir haben dann ein neues System. Und so gehts dann weiter.
Ich habe auch einen Tick. Ich hasse es in den Urlaub zu gehen und dort hohe Hotelrechnungen zu bezahlen. Es bricht mein Herz! Ich komme aus einer Familie der unteren Mittelklasse in den USA. Meine Mutter war Nachtkrankenschwester, mein Vater war Angestellter beim Arbeitsamt. Deswegen haben wir keinen Urlaub in teuren Hotels gemacht. Und wenn ich das jetzt machen muß, dann fühle ich mich schlecht. Deswegen bin ich mehr geneigt Urlaubsimmobilien zu kaufen. Ich habe mit einem Freund zwei Häuser in Kapstadt, in Camps Bay, südlich von Kapstadt. Und ein Haus in der Karibik. Und ich teile mit ihm auch eine Yacht im Mittelmeer. Ich habe gelernt zu teilen, mit sehr guten Freunden. Ich teile auch Autos. Warum soll ich einen Ferrari, oder einen Fort GT - habe ich auch, ein ganz heißes Ding - warum soll ich das ganze Auto bezahlen, ich kann es eh nicht immer fahren. Dann teile ich das eben.
Und Rudi ist auch McDonalds-Aktionär. Der hat das gesehen und auch investiert.

Rudi: Seit Du in Regensburg bist, seit 1987 bin ich Aktionär. Da war der Aktienkurs noch bei 13 Euro. Heute ist er 168,10 Euro...

Wow! Das ist super. Das ist wirklich super. Das hat mit Startup vielleicht nicht viel zu tun, aber ich bin der Meinung, daß man Kapital haben muß wenn man ein Startup gründet. Und bevor man das tut, sollte man so früh wie möglich einfach Geld in Investments stecken, geduldig sein - und mit diesem Kapital kann man ja dann sein Startup gründen!

Es geht ja um Vermögensaufbau - und Sie liefern das Basis-Know-How dazu. Und nur deshalb mache ich ja ein Startup - um schnell ein Vermögen aufzubauen! Ich will vermögend werden, und zwar schneller denn als Angestellter. Aber wie kann man ein Aktiendepot zu 100% beleihen?

Rudi: Die Bonität von Herrn Mosher ist hervorragend, und deshalb kann man da schon mal so etwas verlangen. Und falls das Aktiengeschäft schief gegangen wäre wäre es kein Problem gewesen daß der Herr Mosher das nachschiessen kann. Das ist kein Problem, von der Bonität her. Im Kreditgeschäft gehts um Glauben. Und das ist viel, viel wichtiger als jede Sicherheit und jede Bilanz. Das Wichtigste ist die Person. Und wenn man weiß, man hat's mit einer Person zu tun die sich nie etwas zu schulden kommen ließe - dann kann man jeden Kredit vergeben. Es gibt eine alte Banker-Regel die lautet "der sicherste Kredit ist der Blankokredit".

Warum haben Sie diese sichere Festanstellung als Vice President aufgegeben? Und haben gesagt sie werden selbst Lizenznehmer?

Es war immer mein Wunsch Lizenznehmer zu sein, und der Grund dafür ist das System. McDonalds hat auf der ganzen Welt nur ca. 10% eigene Läden, um Nachwuchs für das System zu haben. Ich habe früher Lizenznehmer betreut. Dieser Freund, mit dem ich diese Häuser und Autos privat teile, habe ihn zu McDonalds gebracht. Er heißt Michael Heinritzi aus Rosenheim. Und er ist ein bester Freund von mir. Und er hat über 50 McDonalds Restaurants. Er ist auch ein Immobiliengenie, und hat die höchsten sozialen Kompetenzen ... ich kenne niemanden der mehr soziale Kompetenzen hat als er.
(wer möchte: Hier ist ein aufschlussreiches Radio-Interview mit Michael Heinritzi von Bayern 3, in welchem er zum Schluß auch darüber spricht wie er Frank Mosher kennengelernt hat und wie er so zu McDonalds kam)

Und warum wollten Sie Lizenznehmer werden?

Weil ich gesehen habe wie das funktioniert, und ich habe gesehen was die Lizenznehmer sich leisten können. Und das wollte ich immer. Als Kind wollte ich immer einen Swimmingpool und tolle Autos. Ich habe das immer gesehen. Man hat Freunde, und die kamen aus wohlhabenden Familien, und ich wollte wissen wie machen die das! Und ich habe keine Angst irgendjemand etwas zu fragen. Ich habe also die Eltern dieser Kinder gefragt, wie hast Du das geschafft? Dieses super Haus, und diesen Swimmingpool, und diesen Mercedes oder sogar zwei Mercedes? Und die waren Unternehmer, oder Immobilienmakler, oder Stock Brokers. Und die haben mir Informationen gegeben und ich habe die in meinem Hirn gesammelt.
Und dann war das beidseitig: Ich wollte Lizenznehmer werden und die wollten mich gehen lassen.

Warum arbeiten Sie dann noch, Herr Mosher

Meine Frau ist leider am 19. April 2017 gestorben. Und hier ist das meine Familie, das sind meine Leute.

Und wie finden Sie die ganzen guten Leute? Die meisten sind ja schon länger bei Ihnen?

Die Silvia Barbisan, die ist seit 36 Jahren da. Ich denke, ich bin ein guter Arbeitgeber.

Rudi: seine Art macht ihn aus. Er ist sehr loyal. Und hat eine kaufmännische Art, sein Unternehmen zu führen, deshalb geht's diesem auch so gut. Er ist ein sehr guter Geschäftsmann. Und in den Bereichen wo er glaubt, daß er Hilfe braucht, da holt er sich auch Hilfe. Er braucht sich dann um nichts zu kümmern.

Was machen Sie dann tatsächlich selbst?

Was ich machen kann, das ist Marketing und PR. McDonalds-Marketing macht das "Große", also Marketingpläne. Und ich nehme diese Themen auf und verwende das regional. Ich habe zum Beispiel zwei Facebook-Accounts. Einen Persönlichen - der muß unter 5000 Likes bleiben, sonst ist es eine Person der Öffentlichkeit - und ich habe einen für McDonalds-Regensburg.

Und Sie haben jetzt eine Personal Trainerin habe ich in Facebook gesehen?

Ja, ich investiere in mich! Ich stelle fest, mit 72, daß ich nicht mehr das Gleichgewicht habe wie früher. Und die Sabine Seidel arbeitet mit mir, und die ist Profi.
Und das habe ich heute bei Facebook gepostet (zeigt Liegestühle vor einem der Restaurants). Das ist eine Kleinigkeit, aber es ist neu, und das zeigt was ich zeigen möchte: Ich möchte den Gästen zeigen, daß wir an sie denken. Und ich möchte meine eigenen Mitarbeiter motivieren, daß ich sage, gut habt ihr das gemacht! Die haben das gemacht, ich habe das nicht gemacht. Ich hatte die Idee zu diesem Beach-Ding, das Konzept, gelb & rot, zum Chillen. Und es kommt bei den Gästen an! Wir haben das in Obertraubling, in der Vilsstrasse, im Defreggerweg, in Regenstauf, in Kelheim. Wir werden das auch in Mainburg haben.

Das ist ein gutes Beispiel. Sie haben eine Idee, die muß jemand umsetzen. Wie gehen Sie vor?

Die Bezirksleiterin hat das gemacht. Die hat die Möbel bestellt. Adil Tatli hat eine kleine Baufirma, die hat das Fundament gemacht für die Schirme. (gerade kommt eine Frau herein und bittet Frank Mosher einen Termin für sie zu übernehmen. 'Ja ich mache es.') Eine Mitarbeiterin, die hat 3 Jahre bei uns gelernt, und hat dreieinhalb Jahre bei uns gearbeitet, die war perfekt. Lohnbuchhalterin. Die ist nach München zu ihrer Schwester umgezogen, eine junge Frau, so 25 Jahre alt. Und jetzt versuchen wir durchzukommen ohne sie. Das letzte Mal hatten wir 548 Mitarbeiter die wir bezahlen. Aber ich habe gott sei Dank Silvia Barbisan, meine Direktorin und Prokuristin. Und ich mache weiter, damit sie einen Job hat! Und für viele andere Mitarbeiter mache ich weiter, damit die bei mir einen Job haben.
Kooperationen sind für mich wichtig. In Parsberg haben wir z.B. einen 36 Meter hohen Pylon. Ein Hotel hat die Hälfte dafür bezahlt dass sie ihr Schild mit drauf haben. Das sind auch so kleine Partnerschaften. Ich glaube wirklich, eine Hand wäscht die andere, und beide waschen das Gesicht. Man muß nicht immer nur nehmen, man muß auch geben. Ich gebe ein kleines Beispiel: Sie kennen sicher die Firma Glöckl, Restaurant und Bierzelt. Und Fredy Glöckl hat mich letztes Jahr gefragt, Du Frank, kann ich bei Dir in alle Deinen McDonalds eine Karte auslegen mit dem Programm 'wer spielt bei mir im Zelt'. Und da habe ich gesagt, Ja gerne Fredy, kein Problem, wir verteilen das, auf jedem Tablett und in jede Tüte und so weiter. 'Und was ich muß Dir dafür bezahlen?' hat er mich gefragt. Und ich meinte, ich will nix von Dir haben. Vielleicht kannst Du mir auch eines Tages irgendwie helfen. Ich helfe Dir. Du bist mein Freund, Du bist gut, ich kenne Dich lange. Ich habe das also gemacht, ich mache das dieses Jahr auch. Und dann hat mir der Fredy einen ganz netten Brief geschrieben. Und er weiß, ich esse sehr gerne bei ihm Currywurst mit Pommes, so alle zwei bis vier Wochen. Und dann hat er mich eingeladen, für den Rest meines Lebens kann ich bei ihm gratis Currywurst und Pommes essen. Das ist cool! Ich muß sehr sehr sehr viel Currywurst mit Pommes essen ... denn ich verteile 100.000 Stück von diesen Programmen. Aber das hat er für mich gemacht, und das ist richtig super! Und wir mögen uns sehr. Ich versuche das auch mit anderen Partnern, z.B. die Dünnes-Brüder, Alexander und Christian, und der Vater. Die machen einmal im Jahr eine Mustang-Party. Und wir machen das Catering. Ich denke das wird jetzt das vierte Jahr. Die ersten drei Jahre haben wir das umsonst gemacht, wir haben für elf- oder zwölftausend Euro Sachen geliefert. Die Dünnes-Brüder haben das bezahlt. Und ich kaufe auch Autos bei denen. Ich habe einen Ford GT gekauft mit meinem Freund Michael Heinritzi. Dieses Jahr haben wir dann einen Euro pro Produkt verlangt. Du willst einen BigMac, oder einen Royal TS, oder einen BigTasty - esse ich sehr gern! - dann mußt du einen Euro bezahlen. Und die haben das dann für einen karitativen Zweck gespendet, das war für die Lena die an Hirnkrebs gestorben ist, vielleicht haben Sie das mitgekriegt. Das ist also auch wieder so ein Ding, eine Hand wäscht die andere, und beide waschen das Gesicht. Mein Freund Albert Schindlbeck, Mazda, für den habe ich drei von seinen Autos bei meinen McDonalds ausgestellt. Und er zahlt keine Miete, und keinen Strom. Und dafür wartet er die Mazdas umsonst, die ich bei ihm kaufe. Wir machen so ein Kompensationsgeschäft. Es ist keine große Geschichte. Ich weiß gar nicht wer da den Vorteil hat. Aber es ist egal! Ein anderer Freund von mir ist seit 16 Jahren mit seiner Lebensgefährtin zusammen, und die haben große Probleme, und er möchte nur weg, hat aber keine Wohnung gefunden. Da habe ich gesagt, komm zu mir, ich habe ein Haus und sogar zwei Gästezimmer, du kannst bei mir wohnen! Oder eine gute Freundin von mir, Andrea Madesta, besitzt die Galerie 'Andrea Madesta'. Sie wollte ein Bild abholen in Klagenfurt, aber das ist zu groß für ihr Auto - dann leihe ich ihr meinen Mustang, denn da kann man die Sitze umklappen. Und sie tut dann andere Sachen für mich.
Außerdem ist mein Leben jetzt ganz neu für mich, ich war 47 Jahre zusammen, davon 45 Jahre verheiratet, mit derselben Frau. Und jetzt bin ich Single, da lerne ich auch ganz viele neue Sachen. Und ich mache eben Sport mit einer Personal Trainerin. Ich habe die ersten vier Einheiten hinter mir. Ich will geschmeidiger werden, ich bin so steif! Das ist unwahrscheinlich! Und auch mein Gleichgewicht... sehr viele ältere Leute stürzen weil sie einfach nicht mehr gut gehen können und kein Gleichgewichtsgefühl mehr haben. Mein Großvater ist gestürzt, hat sich den Kopf angeschlagen, und ist deshalb gestorben. Nur weil er zu wackelig war. Und ich will an mir arbeiten, und ich bin bereit dafür zu investieren. Hundert Euro kostet das in der Stunde, aber das ist es mir wert, kein Problem.

Herr Mosher: Herzlichen Dank für dieses großartige Interview!