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Kill Bills - erledigt Rechnungen "automagisch"

www.kill-bills.de Buchhaltung automatisiert

Interview

mit Thomas Müller

Das Interview führte: Nico

Wer seid ihr und seit wann gibt es Euch?

Mich gibts jetzt 47 Jahre. Und wenn ich mal die letzten 30 Jahre zurückschaue mache ich nichts anderes als neue Unternehmen gründen und aufbauen und anderen dabei helfen.

Und eine Idee daraus ist jetzt "Kill Bills". Was ist eure Geschäftsidee und was macht sie so besonders?

Ich habe bei jeder meiner Unternehmungen, die ich aufgebaut habe, das gleiche Problem gehabt. Nein, ich muß anders anfangen: Bei meiner Internetfirma habe ich gelernt daß Zahlen wichtig sind. Als ich beinahe mal Insolvenz hätte anmelden müssen. Aber inzwischen habe ich Zahlen lieben gelernt. Trotzdem habe ich keinen Bock auf diesen administrativen Scheiß, der nötig ist um diese Zahlen zu kriegen um zu wissen wie's meiner Firma geht. Ich will jede Sekunde wissen wie es meiner Firma geht. Warum ist das so schwierig? Weil wir dieses Steuerberatersystem haben, bei dem ich meinem Steuerberater - von mir aus einmal im Monat - alle Belege gebe, und dann dauert's drei Monate, dann bekomme ich eine BWA zurück, eine "betriebswirtschaftliche Auswertung". Mit der ein normaler Unternehmer nichts anfangen kann. Das nervt! Also brauche ich eine "Live Buchhaltung" und ich will keine Arbeit damit haben. Und es muß so einfach sein, daß es ein Affe bedienen kann. Was kann ein Affe, wie ich? E-Mails schreiben und verschicken. Also habe ich das Konzept so definiert: Meine Live-Buchhaltung muß so einfach sein, daß ich einen Beleg - also z.B. eine Eingangsrechnung oder eine Rechnung die ich selbst schreibe - per E-Mail schicke, und dann muß das automatisch verbucht werden und ich will alle Zahlen haben. Aus. Kann das echt so schwer sein? Ich habe keine Lösung gefunden die das kann. Und wie immer, wenn ich was nicht finde das ich brauche, muß ich's selber machen. Also habe ich selbst einen Prototypen programmiert. Das Ergebnis ist "Kill Bills"

Was ist Dein Ziel mit Kill Bills?

Mein Ziel mit Kill Bills ist, daß ich allen Selbständigen und Unternehmern helfe, mehr Zeit für sich oder für ihre Familien zu haben. Aber die sollen sich auch gleichzeitig Geld sparen. Denn mein Ziel ist gleichzeitig daß man seine Buchhaltungskosten mindestens halbiert. Ich will nämlich immer Beides haben. Ich will reich und gesund sein. Aber der wichtigste Effekt ist, daß jeder weiß wie es seiner Firma geht, und meine große Hoffnung ist daß alle Selbständigen damit auch erfolgreicher sind, mehr Geld verdienen. Weil sie mehr Kontrolle und Übersicht haben.
Wo will ich hin: Kill Bills soll nur der erste Service sein von mehreren verschiedenen Services für kleine Unternehmen und Selbständige und Freelancer. Irgendwann soll das ein weltweit tätiges Unternehmen sein, das vielleicht sogar an der Börse notiert ist - wenn ich jetzt mal laut spinnen darf.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist, aus dem Prototypen ein skalierbares Produkt zu machen. Und dafür braucht es ein Team. Und das Problem ist, daß die Art und Weise wie ich den Prototypen aufgebaut hab', die basiert auf einer Erfindung die ich gemacht habe. Eine totale Vereinfachung beim Programmieren. Und das Problem ist, daß alle etablierten Programmierer damit nichts anfangen können bzw. nichts damit anfangen wollen. Weil das so einfach ist, daß alles was sie an der Uni gelernt haben, "nichts" wert ist. Und deshalb sträuben die sich, oder machen sich lustig, oder wollen nichts davon wissen. Also das Problem kann man gerade nicht mal mit Geld lösen.

Hast Du schon eine Idee wie Du das meistern kannst?

Die einzige Idee die ich habe - gegen die sträube ich mich - ist die daß ich's selber programmieren muß. Dafür fehlt mir einfach die Zeit. Aber wenn das gar nicht anders geht, dann muß ich das wohl so selber machen. Oder ich finde wirklich einen talentierten, offenen, wahrscheinlich jungen Entwickler der da Lust drauf hat und da mitmachen will. Aber sobald einer ein "Experte" ist will er das nicht wahrhaben.

Was treibt Dich an, welchen Beweggrund hast Du?

Ich will immer Sachen vereinfachen. Mich nervt es, wenn ich zuviel Geld oder Zeit für irgendwas ausgeben muß, was es einfach nicht braucht. Mal wieder muß ich den Gerhard Polt zitieren: "Brauchts das?"

Wie hast Du Dein Unternehmen finanziert?

Bisher noch gar nicht weil's noch keines ist. Den Prototypen habe ich selbst programmiert.

Woran arbeitest Du im Moment?

Ich arbeite nicht direkt am Produkt sondern versuche einen Weg zu finden aus dem Prototypen ein skalierbares Produkt zu machen. Ich arbeite an dem Weg.

Was hast Du dann bisher schon erreicht?

Ich habe eine Landingpage und einen Prototypen. Und ein paar Fotos mit der Bianca im Kill Bill Anzug (lacht).

Hast Du eine Vision oder eine Mission?

Meine Mission ist das Leben für die Selbständigen und Unternehmer deutlich zu vereinfachen. Mit gleichzeitig mehr-Geld-Verdienen.

Würdest Du einen Investor ins Boot holen wollen?

Ja und Nein. Das ist gerade mein aktuelles Problem. Einerseits will ich gerne alles selbst lernen und selbst machen. Andererseits weiß ich daß ich ein Team brauche. Kein einziger Mensch ist alleine Millionär geworden, sage ich immer. Ich kenne durchaus einige Investoren, aber mir fehlt die Brücke dahin. Ich weiß nicht was ich denen wie anbieten soll. Da habe ich einen "blinden Fleck".
Dazu fällt mir aber noch etwas anderes ein: Ich kenne z.B. einen Investor in München, der hat eine Website da muß man sich als Startup bewerben. Und das widerstrebt mir total, dieses "bewerben". Startups sind wichtiger als Investoren! Warum sollen sich Startups bewerben? Das geht mir einfach nicht in den Kopf! Auch den üblichen Bewerbungsprozess (für einen Job), den ich einmal versucht habe zu gehen: Du hörst von 50% der Firmen überhaupt nichts! Das ist nix auf Augenhöhe!
Für mich muß das so sein: Hey, das ist eine coole Idee, wollen wir was zusammen machen?! Dann lass' uns einen Weg finden. Aber das übliche "Ich bewerbe mich für irgendwas" ist doch totale Scheiße! Denk nur ich darüber nach? Keine Ahnung. Dieses etablierte System verachte ich zutiefst. Und deshalb will ich bei meiner Werbung, beim Verkaufen mit "Sog statt Druck" arbeiten. Und vielleicht ist das mein nächster Schritt. Oder das worüber ich am meisten nachdenke bzw. am meisten nachdenken sollte: Wie kann ich Kill-Bills als Idee so cool positionieren und verkaufen, daß - wenn ich's kommuniziere, auf irgendwelchen Startup-Plattformen zum Beispiel - die Leute sagen, hey cool, da will ich mehr darüber wissen. Oder vielleicht sogar: Da will ich investieren. Vielleicht ist sogar eine Crowd-Investing-Plattform das Beste für sowas.

Wo siehst Du Dich in 5 Jahren mit Kill Bills?

In fünf Jahren will ich daß jeder mit Kill Bills seine Rechnungen schreibt und Rechnungen damit empfängt und nix mehr abtippen muß. Der wichtigste Bereich bei Kill-Bills und der mit dem größten Einsparpotential ist das Empfangen von Belegen. Wenn ich in einem Cafe bin oder beim Essen, dann kriege ich immer noch so einen Zettel in die Hand gedrückt. Und dann muß das irgendjemand abtippen damit das in meiner Buchhaltung ist. Was ist das für ein Käse! Wir haben das Jahr 2019! Da muß ich echt sowas abtippen? Das kann ich mir nicht vorstellen! Jeder Scheißdreck ist digitalisiert. Und, ich tipp' ja eh schon eine Rechnung. Wenn ich Dir jetzt eine Rechnung schicken würde, dann tippe ich die ja vorher. Mit meinen eigenen Händen, in meinem Programm an irgendeinem Computer. Und dann schick' ich's Dir als PDF und Du tippst es wieder ein. Oder noch geiler: Ich druck's aus und schick's Dir per Post, was es ja immer noch gibt - das kann einfach nicht wahr sein. Das muß verändert werden, und deshalb müssen alle kleinen Unternehmen und Freelancer, auch in der Kommunikation mit den großen Firmen und Konzernen von mir aus, - BMW macht schon alles digital - diesen Prozess müssen wir jetzt demokratisieren und für Selbständige verfügbar machen. Das ist meine Mission für Kill-Bills.

Kannst Du Dir vorstellen Kill-Bills eines Tages zu verkaufen?

Auf jeden Fall. Ich kann mir nämlich immer alles vorstellen (lacht). Alleine aus Marketing-Gründen muß das eines Tages eine börsennotierte Firma sein. Und dafür verkauft man das Unternehmen, zumindest zum Teil. Außerdem kommen da sicher noch ein paar schlauere Leute als ich rein, und die brauchen auch Anteile.

Alles klar, dann haben wirs.

Gut. Das mag ich so an unseren Interviews, Nico: das sind die Allerkürzesten.