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Alles 'Live' bei Tickaroo

www.tickaroo.com Geschäftsführerin Naomi Owusu bei Tickaroo Regensburg

Interview mit einem 'erwachsenen Startup'

... mit Naomi Owusu, Mit-Geschäftsführerin und Co-Founder der Tickaroo GmbH
Das Interview führte: Thomas

Wer seid Ihr und seit wann gibt es Euch?

Wir sind Tickaroo, uns gibt es seit 2012. Wir haben angefangen mit einem Live-Ticker zur Sportbericht-Erstattung. Und haben dann unser Produkt angepasst über die Zeit, haben einen Live-Blog für News auf den Markt gebracht. Mittlerweile haben wir auch eine Digitale Agentur in welcher wir Software entwickeln für Kunden, die wir aus dem Liveblog haben oder aus dem Sportbereich. Aber auch aus anderen Branchen. Die Agentur nennt sich dann "made by", der Zweig für die Software-Entwicklung.

Warum habt Ihr diesen Zweig gestartet? 

Wir kommen aus einer Agentur, der Matthew war sogar einer der Gründer. Die damaligen Kunden haben sich dann irgendwann wieder bei uns gemeldet, die haben wir mitbetreut, neben unserem Kernprodukt. Später haben wir dann festgestellt daß wir im Team davon profitieren, sowohl entwicklungsmässig als auch monetär. Deshalb haben wir das dann unter der Marke "made by" auch offiziell gemacht. Um diese Services auch anderen Kunden anzubieten. Wir sehen daß auch Kunden aus dem "Live"-Bereich sich zunehmend dafür interessieren.

Was ist eure Geschäftsidee? Und was macht sie so besonders?

Ein Tool zu schaffen mit dem man Informationen sehr schnell online bringen kann, es ist sowas wie ein "Live CMS", 'ne Mischung zwischem klassischem CMS und einer Art Facebook. Mit der Besonderheit daß wir verschiedene Datenquellen angebunden haben, z.B. Sportstatistik-Daten wie Laufwege, Minuten am Ball etc. Das macht es den Redakteuren sehr einfach das gleich mit zu nutzen. Aber auch Nachrichten- oder Bildagenturen sind direkt integriert.
Wir haben eigentlich 3 Geschäftsbereiche: Live Sports (für Vereine), Live Blog (für Publisher/Medien-Anbieter, z.B. MDR, WDR und RTL sind hier Kunden) und made-by. Wobei Live Sports und Live Blog das gleiche Produkt ist, nur mit unterschiedlichen Zielgruppen.

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen? Oder was bzw. wer hat euch dazu inspiriert?

In der damaligen Agentur hatten wir das "Sportdaten-Problem". Die kamen immer in unterschiedlichen Formaten und waren nicht optimiert für die einfache und schnelle Verwendung. Die Frage war, warum gibt es nicht nur *ein* Format mit dem man wunderschöne Produkte bauen kann. So ist die Tickaroo-Idee entstanden. Die haben wir auch in der Agentur gepitched, die hatten allerdings kein Interesse. Aber irgendwann wollte ich diese Idee mal ausprobieren und mich weiterentwickeln, und so habe ich dann gekündigt. Ich habe dann als Freelancerin gearbeitet und ich, der Andi (unser jetziger CTO) und noch ein paar Andere haben nebenbei 2012 die GmbH gegründet um diese Geschäftsidee zu testen. Wir haben das dann ausprobiert, u.a. hier beim Baseball [wir sitzen im "Beach House", Anm. d. I.], und schauen ob die Leute das verwenden bzw. Informationen einspeisen. Und irgendwann kamen die ersten Verbände und Verlage auf uns zu.

Wo sitzt ihr und warum habt ihr euch für diesen Standort entschieden?

Wir sitzen in Regensburg, in der Waffnergasse 8. Wir haben ein Bürogebäude gesucht, denn vorher waren wir etwas provisorisch in diversen "Garagen und Schlupflöchern" (lacht) unterwegs. Als wir dann zwölf oder dreizehn Personen waren wollten wir zusammen an einem Ort arbeiten. Und von der Firma Insys haben wir deren Büro dann übernommen, das war ungefähr im Jahr 2015. Das ist jetzt unsere große Spaß-WG (lacht), weil es mit dem Altbau und den hohen Räumen noch etwas nach "WG" aussieht.

Was ist euer Ziel? Wo wollt ihr hin?

Wir wollen unser Produkt weiterhin noch wachsen lassen, in der DACH-Region den Live-Blog. Da sind wir auch ganz gut dabei, haben auch international die Fühler bereits ausgestreckt und wollen das nächstes Jahr richtig strategisch angehen. Mit "made.by" wollen wir einen stabilen Kundenstamm haben. Lieber weniger aber ausgewählte Kunden haben mit denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Mit dem Live-Sports-Produkt wollen wir einerseits Verbänden eine Lösung und mehr Produkte für Teams anbieten.

Was ist Dein Aufgabenbereich? Habt Ihr das aufgeteilt?

Ich bin für die Strategie zuständig und Matthew für die Digital Excellence, der macht viel Operations, schaut auf die Produkte. Ich betreue alles was Marketing und Sales angeht, aber auch das ganze Controlling - das sind meine Verantwortungsgebiete.

Du hast also die Verantwortung daß die Kohle reinkommt? Wie machst Du das?

Ich habe eine sehr schön Excel-Tabelle! Die ganz ganz ganz viele Reiter hat (lacht). Und die sagt mir was zu tun ist. Ich muß wissen was Marketing machen muß und wo das Marketing hin muß, und das sagen mir die Zahlen. Wir tracken ziemlich viel, auch tagesgenau, da bin ich sehr penibel und gehe allen damit auf den Keks (lacht). Und damit weiß ich was im Unternehmen vor sich geht. Meine Zahlen sagen mir wo letztendlich das Geld herkommt. Experimente machen wir auch, man muß auch mal was ausprobieren, aber irgendwann ... Ich mußte am Anfang auch wissen, was will ich investieren und was muß dabei 'rumkommen. Deshalb stehe ich inzwischen voll auf meine Exceltabellen (lacht). Wir benutzen auch Salesforce und das zugehörige Marketingtool Pardot inklusive Auswertungen: vom Lead bis zum Close.

In welchen Zeiträumen planst Du?

Generell in 5 Jahren. Dann brechen wir auf 3 Jahre herunter und gehen dann auf jährliche Planung. Die wird dann ständig überwacht. Es gibt am Anfang des Jahres eine Strategie, wo wir hinwollen. Und wenn dann Herausforderungen kommen wie letztes Jahr (lacht), dann muß eine Strategieanpassung her - die muß aber begründet sein. Wir haben dann letztes Jahr z.B. den Live-Blog für die Kommunen gelauncht. Eine komplett neue Zielgruppe, ein komplett neuer Markt, eigentlich ein riesen Invest zumindest auf der Marketingseite. Es hatten auch alle Bock darauf jetzt aktiv zu werden.

Was waren die größten Herausforderungen in der Startphase? Und wie habt ihr die gemeistert?

Die Exceltabellen zu finden (lacht). Unseren Weg zu finden. Dieses Zielgerichtete zu finden. Du fängst mit vielen Ideen an. Wir hatten jetzt nicht so diesen Druck weil wir die ersten 5 Jahre ohne VC (Wagniskapital-Investor, Anm. d. I.) ausgekommen sind. Technisch war's gut weil viel Zeit in ein letzten Endes gutes Produkt fliessen konnte. Andererseits mußten wir auch eine Richtung vorgeben, es sollte uns ja auch noch 5 weitere Jahre geben, deshalb haben wir die Liquiditätstabelle von Tag 1 an gehabt und haben die ständig im Blick. Es soll aber auch was dabei 'rumkommen, du willst Mitarbeiter halten und dein Gehaltsniveau steigern. Ich glaube das haben wir ganz gut hingekriegt. Diese Veränderungen war für mich persönlich die größte Challenge, alles was Mitarbeiter angeht. Wir hatten z.B. am Anfang einen Papierkalender an der Wand auf dem jeder seinen Urlaub eingetragen hat - und das hat halt irgendwann überhaupt nicht mehr funktioniert (lacht).

Das hört sich alles ganz easy und cool an wenn Du das so erzählst?

Nein so war's nicht: Tears, Sweat and Blood (lacht). Es waren wirklich Monate dabei, da hatte ich schlaflose Nächte. Du mußt immer gucken, Du weißt nicht wie schaut's in 5 Tagen aus... Aber, mein Gott, man gewöhnt sich an alles (lacht). Ich habe Angst Dinge falsch zu machen, und dann vergewissert sich man bei manchen Dingen dreimal. Ich kann mich an das erste Meeting mit unserem Steuerberater erinnern, das kam bei mir so an daß man sofort im Knast landet wenn man nur einen Fehler macht - der muß dir nicht mal bewusst sein! Er hat's nicht so krass gesagt, aber das ist was bei mir ankam. Und deshalb habe ich sofort angefangen mit einer Liste, Einnahmen, Ausgaben, wieviel haben wir noch... jeden Flyer habe ich da eingetragen! Stunden habe ich nach der normalen Arbeit abends noch verbracht um mich zu vergewissern. Und nicht irgendwann mal zu irgend jemanden sagen muß, fuck, ich habe Mist gebaut. Nach dem Motto, ich traue mir selbst nicht ganz, also muß ich mich selbst kontrollieren. Da war auch keiner der mich gestoppt hätte (lacht). Irgendwann kam dann ein Investor, der hat natürlich meine Excel-Tabellen optimiert. Wir haben dann vor zwei Jahren nochmal Manager eingestellt die uns nochmal weitergebracht haben, in punkto Rentabilität zum Beispiel. Mir hilft das einfach Entscheidungen zu treffen.

Was treibt Euch an, welchen Beweggrund habt Ihr?

Die Leidenschaft zum Produkt treibt uns an. Die Herausforderungen des Alltags auf eine digitale Schiene zu bringen, das war schon immer in der DNA des Teams. Wir wollen geile Sachen bauen die wirklich Herausforderungen lösen. Ich bin ein "problem solver" (lacht), ich mag das Wort "Problem" nicht wie Du vielleicht gemerkt hast, ich spreche lieber von "Herausforderungen". Ich kann nicht anders, für mich gibt es kein endgültig. Ich habe eine extrem enorme intrinsive Motivation eine Lösung zu finden. Ich kann nicht mit dieser Endgültigkeit leben wie bei "des hamma schon imma so gmacht". Und damals in der Agentur hatte ich eine andere Meinung, und es hat mich extrem frustriert daß ich nicht selbst Dinge ausprobieren konnte. Und ein Berater der damals dort tätig war hat gemeint "dann mußt Du kündigen". Und dann bin ich hineinspaziert und habe gekündigt. Wenn ich permanent nicht damit einverstanden bin was mein Chef macht, dann bleibt nur dieser Weg. Obwohl ich finde daß hier interessantes Potential liegt bei den Mitarbeitern, mit der Frage "was würdest Du denn anders machen", ich muß das bei meinen Mitarbeitern manchmal rauskitzeln. Du mußt ein Setting schaffen wo die Leute das auch offen mit dir diskutieren können. Ich habe z.B. gerade eine Werkstudentin die mich so challenged, ich liebe sie! Die würde ich sofort zur Geschäftsführerin machen (lacht). Eine BWLerin. Ich bin ja Psychologin und Pädagogin.

Aus wie vielen Personen besteht euer derzeitiges Team?

Aus 32 glaube ich, lass' mich mal kurz gucken. Ja, 32.

Wie habt Ihr Euer Unternehmen finanziert?

Wir waren 4 Gründer und haben damit zusammen das nötige GmbH-Gründungskapital eingezahlt. Und haben uns kein Gehalt ausgezahlt, und freiberuflich noch gearbeitet. Mit der Zeit haben wir erste kleinere Aufträge im Dienstleistungsbereich angenommen um die Produktentwicklung zu finanzieren. Dann haben wir uns zum B2B-Geschäft weiterentwickelt. Denn die Marketingerlöse aus unserer App ... das hat nicht wirklich gereicht. Und 2016 ist dann der Olympia-Verlag aus Nürnberg (Sportmagazin "Kicker") bei uns eingestiegen.

Und die haben einfach so angerufen und gesagt, Naomi wir wollen bei Euch investieren?

Wir haben vorher schon für die gearbeitet. Dann haben wir überlegt ob wir das Produkt größer machen wollen und einen Investor suchen sollen. BayStartup hat uns damals beraten. Wir haben uns dann für einen "strategischen" Investor statt einem reinen VC entschieden. Ich glaube der passt auch viel besser zu unserer Gründungsstruktur. Wir sind z.B. nicht so die "Wachstum um jeden Preis"-Haudegen. Deshalb bin ich davon überzeugt daß das die richtige Wahl für uns war.

Wieviele Anteile habt Ihr verkauft?

25%. Und der Rest gehört uns vier zu gleichen Teilen.

Warum habt Ihr einen Investor gesucht?

Weil wir beim Produkt wachsen wollten. Wir haben ja vorher alles "aus der Kasse" raus bezahlt. Wir hätten das nie alleine stemmen können. Wir hätten das nie so ausbauen können, wir konnten ja dann viele vom Team auf die Produktentwicklung ansetzen. Irgendwann brauchst Du dann das Invest.

Es ist ja schon schwierig vom Consulting-Geschäft zu einem Produkt-Business zu wechseln?

Absolut. Das ist überall so. Deshalb liebe ich meine Excel-Tabellen so, da wird nämlich jedes wie eine eigene Firma behandelt. Also das Produkt und die Dienstleistung, wir trennen das intern. Die müssen sich beide rechtfertigen.

Habt ihr irgendwelche speziellen Werte in eurem Team, die ihr vorantreiben wollt? Habt ihr eine besondere Unternehmenskultur?

Wir haben eine Unternehmenskultur in welcher wir Mitarbeiter fördern wollen. Denn mein Ziel ist mich selber abzuschaffen, das kommt auch etwas aus meiner pädagogischen Richtung. Ich bin total happy wenn jemand was besser kann als ich. Ich versuche z.B. dieses "Blame Gaming" von Anfang an zu reduzieren. Das zeichnet uns aus, diese Offenheit zu fördern, und - egal was ist, jeder hat schwierige Phasen - viel zu kommunizieren. Wir versuchen auch immer darüber zu sprechen, was ist passiert und wie können wir dies das nächste Mal verändern. Mit dem Ziel "wir machen das jetzt anders, damit es das nächste Mal für alle stressfreier ist". Es gibt zwar Strukturen und Kontrollmechanismen, die sind aber eigentlich zum Lernen da.

Wie akquirierst Du Eure Kunden? Hast Du ein Salesteam? Oder machst Du reines Inbound-Marketing?

Mittlerweile ist das nicht mehr so, früher schon. Da hatten wir einfach kein Salesteam! Also ich war das Salesteam (lacht). Was ich aber super fand, denn wenn Du das Feedback als Gründer bekommst ist das was anderes als wenn Dein Salesmitarbeiter dir das Feedback vom Kunden übermittelt. Und es ist auch ganz wichtig, denn als Gründer mußt Du Deine Idee verkaufen! Mittlerweile haben wir aber ein Team. Wichtig ist mir dabei daß wir Sales und Marketing zusammenfassen, das ist für mich eigentlich ein Team. Die müssen sich auch gut verstehen, das ist mir total wichtig. Wir fangen mittlerweile mit Kampagnen an, sehr viel davon online. Wichtig finde ich aber auch Showcases, PR, mit den Personas in direkten Kontakt kommen. Ich rufe aber auch ab und zu mal bei unseren Kunden an, hey, wie gehts dir denn. Das interessiert mich wirklich! Die Mischung machts: Du mußt einerseits persönlich rausgehen um zu wissen was da draußen auf dem Markt passiert, das zu erfühlen, das kann dir kein Tool sagen. Frag die Leute doch einfach "wie gehts dir?". Andererseits unterstützt durch das Marketing, daß die deinen Namen schon fünfmal gesehen haben. Brandbuilding ist in unseren Märkten superwichtig wenn du ein neues Produkt hast.

An was arbeitest du denn im Moment?

Wir arbeiten daran den Liveblog zu optimieren. Im Livesports werden wir das Produkt wohl etwas mehr vom Liveblog lösen. Das entscheiden wir aber erst in Q3-Q4. Kommunen machen wir nach wie vor. Und dann haben wir sehr sehr schöne Projekte bei "madeby", über die in den nächsten Wochen mehr 'rauskommt. Darf ich noch nicht mehr sagen.

Was habt ihr bisher schon erreicht?

Wie haben unser Team inhouse und es sind alle gut versorgt (lacht). Unsere Partnerschaften finde ich auch noch sehr gut, mit den Publishern, mit den Verbänden, mit den Vereinen mit denen wir zusammenarbeiten. Die versorgen wir gut mit Software. Mit dem Liveblog haben wir im Moment 48 B2B Kunden. Madeby.tickaroo.com sind auf der Website. Hier kommen noch DHB Legionäre, SSV Jahn und feinraus hinzu. Im Jahr 2019 haben wir 2,4 Millionen Euro Umsatz gemacht, in 2020 wegen Corona dann 1,8 Millionen. App-Downloads waren es 112.000, Android ca 40.000 Downloads.

Hast Du eigentlich eine Vision oder Mission?

Wir wollen die Live Berichterstattung demokratisieren.

Ist Dir egal welche App Deine Kunden brauchen? Nur Sportbereich oder nimmst Du alle Kunden?

Der Case muß interessant sein für sein. Und wir müssen ihm dabei helfen können. Ich hatte z.B. eine Anfrage für einen größeren Betrag, aber ich wußte daß es dafür bereits Plattformen gibt welche das out-of-the-box anbieten. Ich könnte jetzt so tun als ob ich das nicht wüßte. Aber das wären zu hohe Produktionskosten, ich könnte nie die Qualität welche diese Plattformen bereits bieten, und mit der Maintenance werden wir nie glücklich werden. Langfristig ist es demnach schlauer ihm diese Plattformen zu empfehlen, und alles drumrum können wir ihm anbieten und er bekommt superschnell seinen Content live. Ich weiß daß das Geld eh kommt, im Laufe der Zeit. Gleichzeitig wächst das Vertrauen des Kunden. Und mit solchen Kunden macht es viel mehr Spaß zusammenzuarbeiten.
Und wir bevorzugen übrigens Kunden mit denen wir zusammenarbeiten.

Grundsätzlich ist Euch die Branche aber wurscht?

Genau, auf jeden Fall. Grundsätzlich ist die Branche wurscht, ja.

Wie habt Ihr den Investor von Euch überzeugt?

Wir haben mit diversen Investoren vorher gesprochen und hatten schon ein paar "Ja's", diese Situation haben wir vorher geschaffen. Und letzten Endes haben wir den Investor den wir haben wollten wohl durch Beharrlichkeit bekommen, 1,5 Jahre lang haben wir mit dem gesprochen.

Wo geht es hin, wo sehr ihr euch in 5 Jahren?

Wir würden gerne mit unseren Produkten internationaler sein. Wir würden gerne diese festen, stabilen made.by Kunden haben mit denen wir jahrelang zusammenarbeiten. Und bei den Livesports hätten wir gerne wieder ein tolles Produkt an den Start bringen, das haben wir in den letzten Jahren etwas vernachlässigt.

Könnt Ihr Euch vorstellen Euer Unternehmen eines Tages zu verkaufen?

Nöööö im Moment nicht glaube ich. Wenn Du einen gewissen Gewinn 10 Jahre lang machst dann ist ja auch ein gewisser Betrag da, und dieser Gewinn fällt ja dann weg. Naja, für 100 Millionen würden wir's natürlich sofort verkaufen, aber ich weiß daß wir das nicht kriegen, ich bin da Realist. Wir bekommen schon von einigen interessierten Investoren Nachrichten, die da ihre Standardmails rausschicken. Und ich denke mir, das ist überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt, muß ich jetzt mit denen telefonieren?

Wer sind eigentlich Eure Wettbewerber? Mit so einem könnte man sich vielleicht auch zusammenschließen

Mittlerweile macht man sich schon Gedanken darüber, besonders im Livesportsbereich gibt es ein paar interessante Sachen die nicht so teuer sind.
Wettbewerber: "LiveBlogPro" und "Arena" im Livelog Bereich, vor allem in Deutschland. Die anderen müsste ich dir nachschauen, fällt mir jetzt auch gerade nicht ein. Im Sportbereich gibt es mittlerweile Tausende, da brauchen wir gar nicht drüber reden.

Was liest Du gerade?

People over profit. Und "The Power" von Naomi Alderman habe ich gerade angefangen, Englisch ist meine emotionale Sprache. Ich lese immer mehrere Bücher auf einmal und irgendwann bringe ich sie dann zu Ende (lacht).

Naomi, vielen Dank für deine Zeit und das interessante Interview!

Sehr gerne.