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'Schnapsidee' bei Kaffee und Kuchen: Unatics Streetwear

www.unatics.com Coole Klamotten: Unatics Regensburg

Interview

... mit zwei von drei Gründern: Bene(dikt) und Alex(ander)
Das Interview führte: Thomas

Wer seid Ihr und seit wann gibt es Euch?

Ich bin der Bene, bin 26 Jahre alt, komm' ausm Landkreis Regensburg, aus Nittendorf, genauer gesagt aus Pollenried.
Ich bin der Alex, bin 27, wohne in Regensburg, komme auch ausm Landkreis, bin mitm Bene seit Kindertagen aufgewachsen, schon seit der 1. Klasse. Wir haben nur 100m Luftlinie auseinandergewohnt und haben nie den Kontakt zueinander verloren.
Bene: Aktuell haben wir noch eine UG seit Dezember 2017, Ende November firmieren wir in eine GmbH um.

Was ist eure Geschäftsidee? Und was macht sie so besonders?

Wir machen Streetwear "with attitude", wie wir immer sagen. Das ist unser Leitspruch. Unatics besteht aus drei Eigenschaften die den Namen formen: United, Authentic und fanatic. Die Namensfindung war uns ganz wichtig, daß der Name die Werte unseres Lebens wiederspiegelt. Wir sind schon lange verbunden, sind immer ehrlich, und verbiegen uns auch nicht - entweder jemanden gefällt unser Style oder halt nicht. Wir machen alles mit 110%, haben uns so z.B. unser Fotografie-Know-How aufgebaut (siehe auch: www.niekoe-fotografie.de, Anm. d. I.). Auch in der Textilindustrie hatten wir kein Know-How und haben uns 'fanatisch' in das Thema reingesteigert - und vier Jahre später sitzen wir hier, in unserem eigenen Popup-Store.
Wir wollten auch nicht nur T-Shirts haben, sondern eine ganze Kollektion - von der Short bis zur Winterjacke. Uns war immer wichtig daß wir in Europa produzieren, und das nachhaltig. Vor allem in Portugal produzieren wir, z.T. auch in Polen - und zwar fair und regional. Das sind alles unsere eigenen Schnitte, das haben wir alles selbst entwickelt, und darauf sind wir auch stolz.

Was macht Ihr eigentlich im 'wirklichen Leben'?

Bene: Ich bin im Außendienst bei Papier Liebl, nachdem ich dort die Ausbildung gemacht habe. Mir taugt des voll unterwegs zu sein. Nebenbei sind wir auch Fotografen für z.B. Hochzeiten.
Alex: Ich bin selbständiger Fotograf nachdem ich BWL studiert habe.

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen? Oder was bzw. wer hat euch dazu inspiriert?

Wir waren beim Kirta-Baum-Aufstellen am 1. Mai in Nittendorf - bei Kaffee und Kuchen! Das Wetter war schön, wir sind gemütlich zusammengesessen, und hatten auf einmal die Idee: eigene Klamotten wären super! Doch wir hatten kein Design-Know, auch was Programierung für die Website angeht. Und da ist uns der Max eingefallen, ein alter Bekannter von uns, das wäre super wenn der mit im Team wäre weil der auch beruflich im Grafikbereich arbeitet. Er hat Ja gesagt - und damit war das Team komplett. So ist nachmittags aus der Schnapsidee bei Kaffee und Kuchen die Idee entstanden. Alex: Im Endeffekt war's sehr blauäuig!
Bene: Ja total. Wir haben gedacht das ist total easy! Bestellen 'mal ein T-Shirt, lassen das bedrucken und verkaufen das dann. Aber dann sind erstmal Monate vergangen! Die Namensfindung alleine hat 6 Monate gedauert. Das Logodesign hat auch gedauert, auch das Logo hat eine Bedeutung. Und damit hatten wir auf einmal schon vier- bis sechstausend Euro an Ausgaben, auch für Markenrecherchen, Markenschutz etc. Da haben wir dann gefühlt ewig lang gesucht und geforscht und sind letzten Endes auf 'unatics' gekommen. Ansonsten machen wir alles selbst, vom Versand bis zur Buchführung, Fotos machen wir natürlich auch selbst. Bis auf die Produktion - wir können nicht nähen - und die Anwaltssachen machen wir alles selbst. Auch der Shop ist selbst programmiert, mit Shopware.

Wo sitzt ihr und warum habt ihr euch für diesen Standort entschieden?

Wir sitzen in Pollenried und haben uns aus finanziellen Gründen für diesen Standort entschieden (lacht): mein altes Kinderzimmer ist unser Lager! Anders hätte das niemals geklappt wenn man das finanzielle Risiko begrenzen will.

Was ist euer Ziel? Wo wollt ihr hin?

Wir haben uns kein konkretes Ziel gesetzt. Wir wollen nachhaltig wachsen und vielleicht in x Jahren davon leben können. Wir haben uns bisher noch keinen Cent Gehalt ausgezahlt. Alles kann, nichts muß! Und wir wollen natürlich unseren Werten bleiben.

Und was war dann Eure Motivation? Also Eure intrinsischen Ziele sozusagen?

Bock was Eigenes zu schaffen! Wenn man durch die Stadt geht und einen Fremden sieht der was von Deinem Label anhat, da pocht das Herz schon höher!

Was waren die größten Herausforderungen in der Startphase? Und wie habt ihr die gemeistert?

Die Namensfindung war sehr schwierig, bis das alles rechtlich gepasst hat. Und den passenden Produktionspartner zu finden. Wir haben das bitter erleben müssen wie unterschiedlich verlässlich Produzenten sind. War haben zwar einen gefunden, der schneidert natürlich nicht nur für uns - und wenn sein Großkunde die komplette Produktionskapazität von heute auf morgen aufkauft ... und wir bekommen eine E-Mail daß er nicht weiß ob er unsere vor Monaten bestellte Ware überhaupt produzieren kann! Das war schon ein Schlag ins Gesicht. Wir recherchieren da ständig weiter nach Stoffherstellern oder Schneidereien. Größtes Problem für kleine Startups mit eigenen Schnitten wie wir ist die Mindestabnahmemenge. Und wenn der auch noch nachhaltig produzieren soll und einigermassen verlässlich ... dann wirds schon schwierig. Und dann von jedem mal 100 Teile zu verkaufen ist nicht so easy wie sich das anhört.

Aus wie vielen Personen besteht euer derzeitiges Team?

Siehe oben - und meine Mutter hilft noch bei der Logistik (lacht).

Wie habt Ihr Euer Unternehmen finanziert?

Wir haben alles selbst finanziert.

An was arbeitest du denn im Moment?

Wir arbeiten gerade an der nächsten Sommerkollektion. Und suchen immer noch den nächsten besten Produktionspartner. Unser jetziger macht zwar super penible Arbeit, aber wir sind der kleinste Kunde und stehen in der Priorität immer hinten dran - und eine Produktionszeit von z.B. 7 Monaten ist für uns einfach zu lang, selbst wenn wir Alles wie z.B. Shootings weit vorher vorbereiten. Unsere Models helfen uns übrigens alle kostenfrei!

Was habt ihr bisher schon erreicht?

Wir haben mit Hilfe unserer ganzen Freunde eine eigene Kollektion auf die Beine gestellt! Wir haben sogar einen eigenen Popup-Store. Und Kunden im ganzen deutschsprachigen Raum.

Wie verkauft Ihr eigentlich Eure Kleidung?

Wir verkaufen das meisten über unseren Onlineshop, pro Kollektion versuchen wir einen Popupstore zu machen. Und im Beatnuts gibts unsere Kollektion. Werbung machen wir vor allem online, vor allem über Instagram.

Was ist Eure Vision oder Mission?

Wir wollen eines Tages davon leben können und ein nachhaltiges Label aufbauen.

Wollt Ihr einen Investor haben?

Aktuell sind wir auf keiner Suche nach einem Investor. Wie bereits erwähnt finanzieren wir alles aus der eigenen Tasche."

Wo geht es hin, wo sehr ihr euch in 5 Jahren?

Hoffentlich noch größer, mit noch mehr Verbreitung in ganz Deutschland. Und in 5 Jahren leben wir davon.

Könnt Ihr Euch vorstellen Euer Unternehmen eines Tages zu verkaufen?

Nein! Entweder es läuft oder es scheitert. Wir verkaufen auch nicht an Zara, für kein Geld der Welt. Aber für eine Leberkassemmel und a Halbe ... könnten wir drüber reden (lacht).

Was kannst Du am Besten?

Alex: Was mir am meisten Spaß macht und was ich am besten kann ist Marketing - Fotos, Social Media ... kreatives Marketing!
Bene: Labern und Verkaufen (lacht). Und der Alex kann am besten: super organisiert sein und konsequent Sachen durchziehen. Er behält immer den Überblick. Und er kann gut verzeihen - ich bin leider sehr nachtragend ...

Letzte Frage: was hast Du heute noch vor?

Spaß haben, daß wir noch gute Gespräche haben heute. Um 20 Uhr sperren wir zu und gehen dann noch irgendwo in die Stadt.
Alex: also auf jeden Fall noch etwas verkaufen! Einen coolen Tag haben hier im Popup-Store.

Vielen Dank für das Interview und Eure Zeit, hat mich sehr gefreut und hat richtig Spaß gemacht!

Wir danken Dir!