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Yellowkorner macht Künstler sichtbar

www.yellowkorner.com Geschäftsführerin Cara Mia Lauenstein bei Yellowkorner Regensburg

Interview

mit Cara Mia Lauenstein, Geschäftsführerin von Yellowkorner Regensburg & Nürnberg
Das Interview führte: Thomas

Cara Mia, Du bist mit nur 25 Jahren Geschäftsführerin? Das nenn' ich eine steile Karriere! 

Ja, das ging jetzt ziemlich schnell, das habe ich so direkt auch nicht kommen sehen.

Sehr gut, dann erst einmal zum Anfang: Wer seid ihr und seit wann gibt es euch? 

Ich bin die Cara Mia und ich leite die YellowKorner-Galerie in Regensburg und in Nürnberg. Uns gibt es jetzt seit Oktober 2020, wir verkaufen Kunstfotografie.

Was ist eure Geschäftsidee? Und was macht sie so besonders?

Wir verkaufen Kunstfotografien von verschiedenen Fotografen. Das Besondere daran ist, dass sie in limitierter Auflage erscheinen. Das heißt, von einem Bild gibt es beispielsweise nur 200 Stück und wenn die ausverkauft sind, sind die ausverkauft. Der jeweilige Fotograf verdient an jedem Exemplar, welches wir verkaufen. Zudem ist alles in unserem eigenen Labor entwickelt - bedeutet, es sind keine billigen Drucke, sondern auf hochwertigem Fotopapier entwickelt. Die Rahmen werden per Hand angebracht. Das macht das Produkt schon ziemlich besonders - dass es eben kein Ikea-Massenprodukt ist, sondern etwas handfestes und hochwertiges. 

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen? Oder was bzw. wer hat euch dazu inspiriert?

YellowKorner an sich gibt es schon seit 2006 und kommt ursprünglich aus Paris, dort gibt es auch mehrere Galerien.
Georg - mein Geschäftspartner mit dem ich das mache - kennt das Konzept schon länger. Ich kenne es aus München, und fand die Produkte schon immer sehr ansprechend. Georg kam dann auf mich zu, meinte, er würde gerne selbst so einen Laden eröffnen und ob ich Lust hätte das mit ihm aufzuziehen. 

Wo sitzt ihr und warum habt ihr euch für diesen Standort entschieden?

Unser Sitz ist in Regensburg. In erster Linie haben wir uns für diesen Standort entschieden, weil wir modernere Sachen nach Regensburg bringen möchten. Es gibt hier ganz viele Kunstgalerien für Gemälde und Skulpturen und sowas, das ist ja in Regensburg eher verbreitet. Aber es gibt keine Kunstfotografien. Ich glaube, dass auch besonders jüngere Leute mehr mit Fotografie anfangen können. Wir haben uns gedacht, sowas fehlt hier noch.

Warum 'YellowKorner'? Wie kommt der Name zustande??

Da haben sich die Gründer an dem früheren Klassiklabel Deutsche Grammophon orientiert. Das Logo war eine kleine gelbe Ecke - die war rechts immer auf den Plattenhüllen aufgedruckt. Das war ein besonderes Qualitätsmerkmal für Klassikplatten. Und deswegen wollten die auch so eine 'yellow corner', als Qualitätsmerkmal - für Kunstfotografie sozusagen - und so ist 'YellowKorner' entstanden. 

Was ist euer Ziel? Und wo wollt ihr hin?

Unser Ziel ist es, dass jeder Regensburger mindestens ein YellowKorner-Bild zu Hause hängen hat (lacht). Und, dass wenn jemand vor einer leeren Wand steht, er oder sie sofort denkt: Ich muss zu YellowKorner! Auf die Frage, wo wir hinwollen: Wenn es gut läuft, dann würden wir gerne noch weitere Galerien eröffnen - in Bayern oder vielleicht sogar über Bayern hinaus. 

Was ist denn die Zielgruppe? Wer ist denn dein Lieblingskunde? Oder für wen ist es am besten geeignet?

Die Zielgruppe, würde ich sagen, beginnt so bei Anfang 30 und dann ist eigentlich nach oben keine Grenze gesetzt. Es war auch mal eine sehr junge Kundin bei uns, die wirklich mit Freude auf das 350-Euro-Bild gespart hat und es sich dann gekauft hat. Das ist aber eher die Ausnahme.

Sind die Käufer eher Männer oder eher Frauen?

Vielleicht etwas mehr Männer als Frauen. Aber eigentlich ist es ziemlich ausgeglichen.

Und was machen die dann mit den Bildern? Erzählen die, für was es geplant ist?

Ganz unterschiedlich. Eigentlich erfahre ich von jedem Kunden, der ein Bild kauft, wo das Bild hinkommt. Das kristallisiert sich schnell heraus, wenn man den Kunden empfängt und der einem erzählt, nach was er sucht, wo es hinkommt. Die meisten Kunden suchen ein Bild über dem Sofa, oder über dem Bett. Eigentlich an jedem Platz. Aber ich würde schon sagen, hauptsächlich über dem Sofa oder überm Bett. Wir haben auch schon Kunden Fotografien für ihr Projekt oder ihr Büro verkauft. Das B2B Geschäft wollen wir auf jeden Fall noch ausbauen. Ziel ist, dass wenn jemand eine neue Praxis oder ein neues Büro aufbaut, an YellowKorner gedacht wird und wir dann die Geschäftsräume mit unserer Kunst ausstatten dürfen.

Arbeitest du dann auch gezielt mit Multiplikatoren? Also Architekten oder Innenarchitekten oder Bauträgern?

Bisher noch zu wenig. Wir haben zum Beispiel in einem Einrichtungsgeschäft, Et Sedia am Arnulfsplatz, schon ein Bild von uns ausgestellt. Die Ausstellung in Verbindung mit Einrichtung funktioniert denke ich sehr gut, weil die Kunden sich das Bild besser in Ihren eigenen vier Wänden vorstellen können. Es wäre auf jeden Fall denkbar, unsere Bilder nicht nur in unserer Galerie auszustellen.

Coole Idee. Was waren die größten Herausforderungen in der Startphase? Und wie habt ihr die gemeistert?

Die Standortsuche war nicht so einfach. Wir hatten ursprünglich einen anderen Standort im Auge. Die Franzosen haben aus Paris gesagt, nee, der Standort, der passt nicht, da passt der Traffic nicht. Die bekommen diese Pläne für die jeweilige Stadt, wo ist der größte Menschenstrom, etc. Dann haben wir uns für 30 Minuten neben den besagten Standort gesetzt und haben wirklich gemerkt, hier kommt echt niemand vorbei. Scheiße (lacht). Obwohl wir uns sicher waren, dass es der perfekte Standort ist. Das war auf jeden Fall eine Erkenntnis. 

Einrichtung?

Die vorhandene Einrichtung war nicht so schlecht. Der Boden ist dringeblieben. Wir haben eigentlich nur gestrichen und die Regale vom Vornutzer rausgenommen. Aber da ist nicht viel passiert, ein paar Wände haben wir noch rausgenommen.

Wie viele YellowKorners gibt es denn schon in Deutschland oder generell?

Insgesamt circa 120. Davon circa 10 in Deutschland.

Und das ist alles Franchising? Oder betreiben die auch einige selber?

Teils teils, es werden viele von YellowKorner selbst betrieben, es werden aber auch immer mehr Franchise-Nehmer.

Wie bestellen die Leute eigentlich zur Zeit bei Euch? Telefonisch oder online?

Während des Lockdowns haben wir eine Info an die Schaufenster gehängt, dass Kunden bei uns trotz Lockdown telefonisch bestellen können. Die Bestellungen halten sich während dem Lockdown leider sehr in Grenzen, weil unser Produkt einfach noch nicht bekannt genug ist in Regensburg – wir hatten bisher ja nur zwei Monate geöffnet. Ich habe die Schaufenster regelmäßig gewechselt, damit die Leute wenigstens von draußen was anschauen können, falls sie vorbeigehen. Aber, ja, das ist natürlich ein bisschen schwierig, wenn man das Produkt nicht näher ansehen kann. 

Wie funktioniert die Zuordnung, wenn jetzt ein Regensburger im Onlineshop bestellt, dass du die Provision kriegst?

Momentan habe ich nichts davon wenn du online zu dir nach Hause was bestellst.  Nur, wenn die Bestellung über mich läuft.

Okay, verstehe. Gut. Also, Leute, ruft alle bei der Cara Mia an.

Genau. Immer schön in den Laden kommen. Oder anrufen, geht auch. 

Darfst du Eins-zu-Eins-Termine machen, mit Maske?

Jetzt darf ich Terminbuchungen machen, ja. Das geht online oder per E-Mail oder natürlich per Telefon. Eine Person auf 40 Quadratmeter. Also zwei Personen darf ich reinlassen.

Was ist da eigentlich passiert, dass du sagst, ja, das will ich machen?

Ich wurde ja ein bisschen ins kalte Wasser geworfen. Wobei, ich bin selbst gesprungen, aber der Pool wurde mir bereitgestellt. (lacht) Und ich habe mich dazu entschieden, reinzuspringen. Ich hatte Lust auf eine neue Herausforderung und dachte mir, so eine Chance bekommt man jetzt nicht jeden Tag. Dass jemand sagt: Komm, jetzt machen wir zwei Galerien auf. Leite die mal. Das war für mich schon eine Entscheidung, zu sagen: Okay, jetzt mal was ganz anderes, nachdem ich aus der Gastronomie komme: Kunstgalerie. Aber da ich die Produkte sehr ansprechend fand und auch von dem Konzept überzeugt war, habe ich gedacht: Das kann eigentlich nur funktionieren. Mich hat auch sehr gereizt, dass man dann auf eine gewisse Weise auch sehr selbständig ist bei dem was man tut. Weil es kein 9-to-5-Job ist. Wenn ich jetzt irgendwo angestellt wäre, beispielsweise im Büro, da wüsste ich: Ich komme um Acht und gehe um Fünf heim, danach rühre ich keinen Finger mehr. In meiner jetzigen Position bin ich immer erreichbar und habe auch eine gewisse Verantwortung. Das motiviert mich sehr und treibt mich an, weil ich schon immer wusste, dass ich keinen 9-to-5-Job möchte. Sondern, dass ich etwas machen möchte, wo ich mein eigener Chef bin. Wo ich Sachen selbst entscheiden kann und nicht bei jedem kleinen Ding nachfragen muss.

Was war denn dein bisheriger beruflicher Weg?

Ich habe schon immer in der Gastronomie und auf Events gearbeitet. Vor vier Jahren, bin ich dann nach Regensburg gezogen, weil ich angefangen habe Jura zu studieren.

Du bist ja verrückt. Jura!

Ich bin wirklich wegen dem Jurastudium nach Regensburg gekommen. Ich habe das dann drei Semester gemacht und dann gemerkt, dass ich kein Mensch bin, der sich neun Stunden lang an einen Schreibtisch setzt und Gesetzestexte lernt. Ich bin lieber in Bewegung und arbeite. Während dem Studium habe ich in der L’Osteria gearbeitet, danach habe ich dort in Vollzeit angefangen. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, in eine andere Stadt zu gehen für die L‘Osteria. Und da kam aber gleichzeitig das Angebot von Georg. Ich habe die Gastronomie immer geliebt und das wirklich mit Herzblut gemacht. Aber ich habe schon immer gesagt, das möchte ich nicht mein ganzes Leben lang machen.

Aus wie vielen Personen besteht euer derzeitiges Team?

Bisher aus 6 Personen. Es gibt den Georg und mich und dann haben wir noch vier weitere Angestellte.

Wie hast du denn die gekriegt?

Über Online-Jobportale und Jobausschreibungen am Schaufenster. In Nürnberg sind manche auch in den Laden reingekommen und haben gefragt.

Du hattest ja mit Personal auch zu tun in der Gastronomie, oder?

Ja, ich habe dort eine längere Zeit im Management gearbeitet. Dort habe ich dann auch Vorstellungsgespräche geführt und Bewerber eingestellt, wenn sie mir gut erschienen. 

Also bist du eigentlich schon ein alter Hase.

Nein, das würde ich jetzt nicht sagen. (lacht)

Habt ihr irgendwelche speziellen Werte in eurem Team, die ihr vorantreiben wollt? Habt ihr eine besondere Unternehmenskultur?

Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit sind in einem Team sehr wichtig. Ein offenes Miteinander. Und ich finde, es schafft einfach ein viel harmonischeres Team, wenn flache Hierarchien herrschen. Das trägt zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei. Zudem bin ich relativ jung. Das hilft, glaube ich.

Schon viel erlebt für 25.

Geht so. (lacht)

An was arbeitest du denn im Moment?

Ich habe letzte Woche die ganze Galerie umgestaltet. Falls wir irgendwann mal wieder richtig öffnen dürfen. Ansonsten hatten wir einen Wasserschaden in Nürnberg, gleich Anfang Januar, damit war ich jetzt die letzten Wochen beschäftigt Es sind ca. 120 Bilder kaputt gegangen, also ein Riesenschaden. Da musste ich erst vor Ort alles aussortieren und natürlich die ganzen Unterlagen für die Versicherung auch noch zusammensammeln. Sowas zieht sich leider.

Gibt es eigentlich eine Webseite speziell für Regensburg?

Nein, wir selbst betreiben keine Webseite, es gibt aber die offizielle von YellowKorner. Aber unsere Galerie kann man auf Instagram (YellowKorner_Regensburg) und Facebook (YellowKorner Regensburg) finden.

Was habt ihr bisher schon erreicht?

Zwei Galerien in zwei Monaten eröffnet. Ich finde, das ist schonmal was. Und zwei Monate offen gehabt.

Hast Du eigentlich eine Vision oder Mission? Die Welt retten? Lieber und Schokokekse für alle? Im Ernst: ihr helft ja Künstlern, sichtbar zu werden

Ja, das stimmt.

Weil viele von denen, auf die würden wir wahrscheinlich nie kommen.

Ja, das ist auch unter anderem die Mission von YellowKorner: Fotografen auf der ganzen Welt zu unterstützen. Wir arbeiten mit ca. 300 Fotografen zusammen. Jeder kann sich mit seinen Fotografien auf der YellowKorner-Webseite bewerben. Noch eine Mission von YellowKorner: Kunstfotografien für jedermann zugänglich zu machen. In üblichen Kunstgalerien gibt es zehn Exemplare für jeweils 50.000 Euro. YellowKorner hingegen möchte Kunst für jeden zugänglich machen. Deshalb gibt es von kleinen Bildern eine Auflage von 5000 Stück. Und kostet 80, 90 Euro mit Rahmen. Dann gibt es ein paar Zwischengrößen. Das Größte ist 225 x 150 cm und kostet um die 4500 Euro, je nach Motiv. Davon gibt es dann auch nur 50 Stück.

Was kriegt denn der Fotograf von den Bild-Verkäufen?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie viele Fotos er generell bei YellowKorner hat, wie bekannt er bereits ist und so weiter. Das kann man nicht pauschal sagen. 

Gibt es immer einen Rahmen dazu oder ist das optional?

Ohne Rahmen sieht es meiner Meinung nach nicht so rund aus. Deshalb empfehle ich auch immer einen Rahmen dazu. Das kann man aber selbst entscheiden.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Wahrscheinlich mit mehreren Galerien, die hoffentlich laufen. (lacht)

Wieviel arbeitest du denn?

Viel. (lacht) Also, gerade natürlich ein bisschen weniger. Weil nicht so viel zu tun ist während dem Lockdown. Aber normalerweise schon auf jeden Fall sechs Tage die Woche von 9 bis 20 Uhr, circa. Und sonntags natürlich, wenn es irgendwas zu tun gibt. Aber ich bin mir sicher, das ist normal in der Anfangsphase. Und es bringt mir ja auch sehr Spaß, es fühlt sich ja dann nicht wie Arbeit an. Also wenn man das Richtige gewählt hat, dann zählt man die Arbeitsstunden nicht.

Wie machst du denn Werbung? Also wie kommen die Leute zu dir?

In erster Linie viel über Mundpropaganda. Weil mein Geschäftspartner sehr viele Leute in Regensburg kennt. Und ansonsten klassisch natürlich über Instagram, über Facebook, etc. Radiowerbung haben wir mal überlegt, aber das ist, glaube ich, für das Produkt nicht so fördernd, weil man das vor sich sehen muss.

Und schaltest du da bezahlte Werbung auf Instagram und Facebook oder postest du halt einfach regelmäßig und baust Follower auf?

Ich poste regelmäßig und versuche, Follower aufzubauen. Das mit der bezahlten Werbung habe ich auch schon probiert, da habe ich jetzt aber keinen Riesenunterschied gemerkt. Aber hin und wieder kann man das schon einbauen, finde ich.

Kannst du gut verkaufen?

Ich hoffe es! Ich glaube, wenn man überzeugt von dem Produkt ist und dahintersteht, dann kann fast jeder verkaufen. Und wenn man vielleicht ein bisschen Empathie für Menschen hat und sich traut, auf Menschen zuzugehen, dann ist das schon mehr als die halbe Miete. Wenn man dann auch noch ein bisschen versteht, was der Kunde will und dem Kunden das geben kann, nach was er sucht... (lacht)

Was würdest du machen, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest?

Ich muss schon immer was zu tun haben. Natürlich liege ich auch gerne mal faul auf der Couch, aber nach zwei Tagen würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Vielleicht würde ich als Einrichtungsexpertin zu Leuten nach Hause fahre, und denen das schön machen. Denn wie manche Leute teilweise wohnen, …. (lacht) Das würde mir auch Spaß machen. Häuser einrichten. Am liebsten in Verbindung mit YellowKorner. Das würde auf jeden Fall sehr gut passen.

Und wenn einer ein Wohnzimmer hat und eine hässliche Couch und will da ein geiles Bild hinmachen, sagst du dann: Hey, aber da passt die Couch nicht mehr dazu? (lacht)

Das zu kommunizieren ist ein schmaler Grat, man möchte die Kunden ja auch nicht auf den Schlips treten. Da muss man schon aufpassen und sich langsam rantasten. So in der Art: Sie wollen das Bild dort hinhängen? Also wenn Sie mich fragen, glaube ich, das Sofa passt farblich nicht optimal zu dem Bild. Und dann arbeiten wir uns langsam vor. Und am Ende kommt ein schönes Bild an die Wand. 

Dann bist du die Ästhetin, sozusagen.

Ja, schon. Ich habe auch bei mir zu Hause - egal ob Studentin oder noch Schülerin - darauf geachtet, dass alles zusammenpasst und die Einrichtung stimmig ist, mich immer gefragt: Wie kann ich jetzt das wieder erneuern? Was passt hier dazu? Könnte ich noch was selber bauen? Mir gefällt das Thema Einrichtung sehr. Und da gehört natürlich auch die Kunst dazu. 

Was steht denn noch auf deiner Lebensliste? Was willst du noch machen in deinem Leben? Gibt es irgendwie fünf oder zehn Sachen, die du irgendwann noch machen willst?

Eine Bucketlist habe ich nicht. Ich nehme die Ereignisse immer so, wie sie kommen. Ich habe grundsätzliche Ziele, zum Beispiel Unabhängigkeit und finanzielle Freiheit. Aber ich bin kein Mensch, der beispielsweise sagt, ich will jetzt unbedingt mal Fallschirmspringen in meinem Leben. Ich denke, solche Sachen ergeben sich. Und dann nehme ich sie an, wie sie kommen. 

Letzte Frage: Was hast Du heute noch vor?

Ich werde heute noch ein Bild an einen Kunden ausliefern.

CO2-neutral mit einem Lasten-E-Bike?

Nein, dafür ist das Bild zu groß und die Gefahr zu hoch, dass es kaputt geht. Ganz klassisch mit dem Auto.

Na, das ist ja ein schöner Job.

Ja, finde ich auch!

Gut. Cara Mia, vielen lieben Dank für deine Zeit.

Danke auch.